Marienkirche Bad Mergentheim
aktuell
| 23.10.2014

Auszug aus "Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler" von Georg Dehio:

„Kath. Marienkirche, ehem. Kirche des Dominikanerklosters. Errichtet zu Beginn des 14. Jh.; Baudaten: 1312 (Schiff), 1333 (Chor), vollendet vor 1388; Erneuerungen und Umbauten 1572, 1708, 1879. Ursprünglich dreischiffige Basilika, jetzt ohne Charakter. Sehr schön der hohe Chor, Kreuzrippengewölbe über z. T. figürlichen Konsolen, Schlußsteinreliefs. Im südlichen Seitenaltar großes, interessantes Holzrelief mit dem Marientod, datiert 1519 (früher angeblich in der Bergkirche Laudenbach). Im neugotischen Hochaltar von 1855 Vesperbild, recht derbe Arbeit um 1400 (?), freilich nach einem bedeutenden Vorbild. Von ganz hervorragender Qualität das Bronzedenkmal für den Hochmeister Walther von Cronberg (gest. 1543) ganz sicher von Hans Vischer in Nürnberg gefertigt, laut Inschrift schon 1539. In der südlich angebauten Marienkapelle wurden 1948 Wandmalereien mit christologischen und mariologischen Themen freigelegt und konserviert. Als Maler konnte der Dominikanerfrater Rudolphus von Wimpfen (gest. 1311) ermittelt werden. Das südlich angebaute Kloster heute Schule. Im Kreuzgang Reste spätgotischer Wandmalerei.“

An Raumschale und Ausstattung der Marienkirche herrscht akuter Handlungsbedarf: Durch Salz- und Feuchteschäden lösen sich im Innenraum Putzbereiche von Wänden. Erste Schalen fallen bereits ab. Diese sind z. T. unmittelbar neben den beschriebenen mittelalterlichen Fresken. Weitere Schäden entstehen durch das Ausblühen von Salzen an Wandoberflächen, auch in den bemalten Bereichen. Ohne Eingriff in diesen Bereichen droht ein Verlust erster Wandmalereien in unmittelbarer Zukunft. Hölzerne Skulpturen befinden sich unmittelbar vor diesen durchfeuchteten und versalzenen Wandbereichen und werden dadurch weiter angegriffen.

Vorgesehene Erhaltungs- und Sicherungsarbeiten:

- Sicherung und Restaurierung der Fresken in Kirche, Marienkapelle, Sakristei und ehem. Kreuzgang

- Sicherung der Feuchte- und Salzgeschädigten Mauerwerksbereiche

- Restaurierung der hölzernen Ausstattung

- Pflege von Altären und liturgischer Ausstattung

- Drainage und Schließen offener Fugen im Sockelbereich außen